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Wärmewende

Eine erfolgreiche Energiewende: Wie kann die Wärmewende dazu beitragen?

Um die Folgen des Klimawandels zu verlangsamen beziehungsweise zu reduzieren, sieht das europäische Klimagesetz gemäß des Pariser Übereinkommens von 2015 vor, dass die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein soll. In den Jahren 2021 und 2022 hat Deutschland zwei Mal in Folge seine Klimaziele im Gebäude-Sektor verfehlt. Wie kann die Wärmewende als wesentlicher Teil der Energiewende dazu beitragen, dass wir unsere Klimaziele doch noch erreichen? In diesem Beitrag geben wir Einblick in den Status Quo der Wärmewende und werfen einen Blick in die Energiezukunft Deutschlands.

Inhalt:

Was ist der Unterschied zwischen Energiewende und Wärmewende?

Der Status Quo der Wärmewende in Deutschland

Wie kann die Wärme- und Energiewende erfolgreich umgesetzt werden?

Energieeffiziente Gebäude und klimaneutrale Heizsysteme

Weitere Maßnahmen, die zur Umsetzung der Wärmewende beitragen können

Fazit: Eine rasche Umsetzung der Wärmewende ist unumgänglich und erfordert im Wesentlichen drei konkrete Schritte

Vorschau: Die Wärmeversorgung der Zukunft für eine gelungene Energiewende

Was ist der Unterschied zwischen Energiewende und Wärmewende?

Unter dem Begriff Energiewende versteht man den Übergang von der Nutzung fossiler Energiequellen hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien. Im Wesentlichen umfasst die Energiewende dabei die drei Säulen Strom, Mobilität und Wärme. Was Deutschland betrifft, stand im Rahmen der Energiewende hauptsächlich der Strombereich im Fokus, obwohl dieser nur rund 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs ausmacht. Für die Erzeugung von Wärme wird mit mehr als 50 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs weit mehr Energie benötigt. Deshalb soll die Wärmewende in Deutschland bis zum Jahr 2045 sicherstellen, dass alle Gebäude sowie Industriebetriebe mit klimaneutraler Wärme versorgt werden.

Der Status Quo der Wärmewende in Deutschland

Trotz der guten Fördermittel für Wärmepumpen, PV-Anlagen und Batteriespeicher, basierten 2021 drei von vier neu eingebauten Heizanlagen noch immer auf fossilen Brennstoffen. Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll 2024 eine Trendwende in der Wärmeversorgung erfolgen: Für jede neu eingebaute Heizanlage gilt dann ein verbindlicher Umstieg aufs Heizen mit einem Mindestanteil von 65 Prozent an erneuerbaren Energien. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll noch im April 2023 von der Bundesregierung auf den Weg gebracht werden und bei Herstellern und Handwerkern sowie bei Haus- und Wohnungseigentümern für Planungssicherheit sorgen.


Allerdings sind diesbezüglich noch viele Fragen offen, wie der Übergang beziehungsweise Austausch vonstattengehen soll. Heizanlagen, die mit fossilen Brennstoffen versorgt werden, sollen jedoch repariert werden dürfen. In weiterer Folge dürfen übergangsweise auch neue Gas- und Ölkessel eingebaut werden, falls eine Anlage nach 2024 kaputt gehen sollte. Allerdings müssen diese Gas- oder Ölheizungen binnen drei Jahren mit moderner Heiztechnik ergänzt werden, damit die 65-Prozent-Vorgabe für erneuerbare Brennstoffe erfüllt wird.

Wie kann die Wärme- und Energiewende erfolgreich umgesetzt werden?

Zu den wesentlichsten Zielen der Wärmewende gehört neben der Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung auch die Absenkung der Wärmebedarfe in Gebäuden. Rund 30 Prozent der CO2-Emissionen sind in Deutschland auf das Erzeugen von Wärme für Gebäude zurückzuführen. Um die Wärmewende effektiv voranzubringen forschen Wissenschaftler intensiv an neuen Heiz- und Speichertechnologien. Dabei haben sich unter anderem Wärmepumpen in Kombination mit erneuerbaren Energiequellen als eine der wichtigsten Heizsysteme der Zukunft herauskristallisiert. 

Energieeffiziente Gebäude und klimaneutrale Heizsysteme

Für die Umsetzung der Wärmewende ist es nicht nur notwendig, dass unsere Heizungen klimaneutral werden. Auch der Energieverbrauch in den Gebäuden selbst muss gesenkt werden. Das kann am besten durch energetische Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Je besser ein Gebäude (Außenwände, Fenster und Türen) isoliert ist, desto stärker kann der Energiebedarf des Gebäudes gesenkt und gleichzeitig die Energieeffizienz erhöht werden.

Weitere Maßnahmen, die zur Umsetzung der Wärmewende beitragen können:

  1. Der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien wie Solarthermie, Biomasse oder Geothermie kann nicht nur dazu beitragen, den Anteil fossiler Brennstoffe bei der Wärmeerzeugung zu reduzieren, sondern auch die Abhängigkeit von erdgas- und erdölexportierenden Ländern zu minimieren.
  2. Förderprogramme nutzen: Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene, die die Umsetzung der Wärmewende unterstützen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt verschiedene Sanierungsmaßnahmen, die helfen, dauerhaft Energiekosten einzusparen und damit das Klima zu schützen. Mehr zum Förderprogramm BEG können Sie hier nachlesen

Fazit: Eine rasche Umsetzung der Wärmewende ist unumgänglich und erfordert im Wesentlichen drei konkrete Schritte:

  1. Der Rückstand bei der Gebäudesanierung muss zügig aufgeholt werden.
  2. Wärmenetze müssen ausgebaut und dekarbonisiert werden.
  3. Der Austausch von Millionen fossiler Gas- und Ölheizungen muss vorangebracht und durch klima- und ressourcenschonende Heizanlagen ersetzt werden.

Vorschau: Die Wärmeversorgung der Zukunft für eine gelungene Energiewende

Energiewende und Wärmewende gehen nicht nur Hand in Hand, sondern sind Themen, die uns alle sehr stark betreffen. In unserem nächsten Beitrag werfen wir daher einen Blick auf zukunftsfähige Wärmekonzepte. Neben Hybridheizungen und Wärmenetzen stehen dabei elektrische Wärmepumpen als derzeit beste zukunftsfähige Wärmeversorger im besonderen Fokus. 

Sie haben noch Fragen rund um das komplexe Thema Wärmewende oder Heizungstausch? Auch, wenn Sie mehr über die Mitgliedschaft in der Energiegemeinschaft erfahren möchten, freuen wir uns, Ihnen weiterhelfen zu können.

Kontaktieren Sie uns gerne.


Tobias Kemmler

"Wir können jeden Tag aufs Neue entscheiden, welchen Einfluss wir auf diese Welt ausüben möchten." - Jane Goodall