Die Kellerdämmung kommt bei einer Gebäudesanierung häufig zu kurz. Dabei kann man durch einen optimal gedämmten Keller die jährlichen Heizkosten um bis zu 10 Prozent senken. In einzelnen Fällen kann durch Dämmmaßnahmen auch zusätzlicher Wohnraum im Keller geschaffen werden. Welche Varianten der Dämmung möglich sind, mit welchen Kosten Sie beim Keller dämmen rechnen müssen und welche Förderungen Sie beantragen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhalt:
Worauf kommt es bei der Kellerdämmung an?
Kellerdämmung innen: Wände, Boden und Decke
Die gesetzlichen Mindestanforderungen bei der Kellerdämmung
Die besten Dämmstoffe beim Keller dämmen
Mit diesen Kosten sollten Sie bei der Kellerdämmung rechnen
Die BAFA Förderung für Kellerdämmungen
Förderung für Kellerdeckendämmung durch KfW-Kredit 261
Eine professionell durchgeführte Kellerdämmung kann nicht nur die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern, sondern auch die Wohnqualität langfristig erhöhen und kostenintensive Schäden an der Gebäudesubstanz verhindern.
Je nach Bedarf und Nutzung von Kellerräumlichkeiten, gibt es verschiedene Varianten der Kellerdämmung. Wenn die Räume nicht für den Wohnbedarf oder Arbeitsbedarf genutzt werden, ist die Abdichtung der Kellerdecke die effektivste und kostengünstigste Maßnahme, um ein Wärmeleck im Kellergeschoß zu schließen. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten bei der Anbringung der Dämmplatten:
Als einfachste Variante werden hierfür Dämmplatten von unten an die Kellerdecke – je nach Dämmmaterial – geklebt oder gedübelt. Um den Brandschutz zu erhöhen, eignen sich dafür am besten Dämmplatten aus Steinwolle oder Mineralwolle.
Bei niedrigen Kellern oder Gewölbekellern kann die Dämmung auch von oben erfolgen. Dabei wird die Deckendämmung vom Erdgeschoss aus auf die Kellerdecke angebracht. Über eine wasserdichte Folie werden trittfeste Dämmplatten verlegt. Der Bodenbelag kann dann direkt über die Dämmplatten verlegt werden. Diese Form der Kellerdeckendämmung geht jedoch mit höheren Kosten einher.
Die Einblasdämmung ist nicht nur für Dächer, Dachböden und Fassaden eine effektive Dämmoption. Sie ist auch für Kellerdecken geeignet. Dies gilt vor allem für Altbau-Kellerdecken aus Holzbalken sowie für Betondecken auf den eine sogenannte Traglattung mit darüberliegendem Holzfußboden liegt. Die Einblasdämmung kann sowohl von unten als auch von oben über das Erdgeschoss durchgeführt werden. Meistens werden in die Hohlräume der Kellerdecke Dämmstoffe aus Zellulose oder Glas- und Steinwolle gefüllt.
Wer seinen Keller als zusätzlichen Wohnraum nutzen möchte, sollte auch die Kellerwände dämmen. Dies kann sowohl durch eine Außen- als auch durch eine Innendämmung erfolgen. Die energieeffektivste Maßnahme ist die Dämmung der Kelleraußenwände (die sog. Perimeterdämmung). Trotz höheren Aufwands aufgrund von Erdarbeiten bei Altbauten und höheren Kosten bieten gedämmte Kelleraußenwände langfristig die größten Einsparungen bei den Heiz- und Energiekosten. Gedämmte Außenwände gewährleisten, dass keine Feuchtigkeit von außen und dem Erdreich eindringen kann. Dadurch wird verhindert, dass Gebäude von unten auskühlen.
Diese Variante der Kellerdämmung ist deutlich einfacher und kostengünstiger zu bewerkstelligen. Bevor man geeignete Dämmplatten anbringen lässt, ist es notwendig, vorab von einem Fachmann überprüfen zu lassen, wie feucht der Keller tatsächlich ist. Bei einem hohen Feuchtigkeitsgehalt ist es ratsam, einen Bautrockner einzusetzen, um die Wände sowie den Boden und die Kellerdecke trocken zu legen. Erst dann kann mit der Keller-Innendämmung begonnen werden. So vermeiden Sie, dass Wärmebrücken entstehen und sich Feuchtigkeit ansammelt, die in weiterer Folge zur Schimmelbildung führen kann.
Welche Standards beim Keller dämmen eingehalten werden müssen, wird im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt. Das GEG gilt seit dem 01.11.2020 und vereint die davor geltende Energieeinsparverordnung (EnEV). Im GEG wurde für jeden Bauteil eines Hauses ein maximaler U-Wert festgelegt. Der U-Wert oder Wärmedurchgangskoeffizient als wichtigste Messgröße bestimmt, wie viel Wärme ein Haus beziehungsweise ein Keller höchstens verlieren darf. In diesem Zusammenhang gilt bei der Dämmung von Kellerwänden und Kellerdecken ein maximaler U-Wert von 0,30 W/m²K.
Galt es früher vor allem den Wärmeverlust zu bekämpfen, rückt in Zeiten des Klimawandels auch der Umweltschutzgedanke immer stärker in den Mittelpunkt. Deshalb zählen heutzutage neben der Wärmeleitfähigkeit und dem Hitzeschutz auch die Umweltverträglichkeit der eingesetzten Materialien zu den wichtigsten Eigenschaften von Dämmstoffen. In diesem Zusammenhang erweisen sich u. a. folgende organische Dämmstoffe als besonders ressourcen- und umweltschonend:
Ein gewisser Nachteil bei den organischen Dämmstoffen liegt in den höheren Kosten gegenüber Dämmstoffen aus mineralischen und synthetischen Materialien.
Die Kosten für eine Kellerdämmung variieren je nach Art der Dämmung und des gewählten Dämmmaterials. Grundsätzlich liegen sie im Bereich von 20 bis 200 Euro pro Quadratmeter. Um sicherzustellen, dass sich eine Kellerdämmung in Form von Energieeinsparungen und kürzerer Amortisationszeit bezahlt macht, sollten Sie stets kosteneffiziente Methoden wählen, damit Sie tatsächlich von einer Senkung der Heizkosten profitieren.
Dämmungsvariante | Kosten pro Quadratmeter |
Kellerdecke von unten mit Platten dämmen | ca. 60 – 90 €/m² |
Kellerdecke von unten per Einblasdämmung | ca. 20 – 30 €/m² |
Kellerdecke von oben (EG) dämmen | ca. 90 – 200 €/m² |
Kellerwände innen dämmen | ca. 100 €/m² |
Keller außen dämmen |
ca. 50 – 80 €/m² + Kosten für Aushub- und Erdarbeiten bei nachträglicher Kelleraußendämmung |
Kellerboden dämmen | ca. 90 – 160 €/m² |
Um die Kosten beim Keller dämmen zu senken, stehen Ihnen staatliche Förderungen für energetische Sanierungen oder energieeffiziente Neubauten zur Verfügung. Mit der Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 2021 wurden diese Förderungen neu strukturiert und vereinfacht. Dabei sind alle Maßnahmen förderfähig, die die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern und die technischen Mindestanforderungen einhalten (U-Wert von 0,25 W/m²K bei Kellerdämmungen). Kellerdämmungen (Außenwände, Kellerdecke und Kellerboden) können über die BEG mit 15 % Zuschuss gefördert werden. Dabei liegt das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen bei 2.000 Euro brutto.
Diese zusätzliche Förderung ist möglich, wenn die Kellerdämmung als Maßnahme in einem individuellen Sanierungsfahrplans eines zertifizierten Energieberaters enthalten ist.
Alternativ bietet der KfW-Kredit 261 bei Kellerdecken- und energetischen Komplettsanierungen bis zu 45 % Förderung bei maximal 150.000 Euro.
Ob Zuschuss oder Förderung von BAFA und KfW-Kredit: Der Förderungsantrag muss immer vor Baubeginn einer geplanten Kellerdämmung beantragt werden. Weiters ist die Einbindung eines Energieberaters aus der Liste der Energie-Effizienz-Experten verpflichtend vorgeschrieben:
Hier finden Sie Ihren Energie-Effizienz-Experten (EEE).
Wenn von Dämmung gesprochen wird, wird meistens an Außenfassaden und Dachböden gedacht. Der darunterliegende Keller wird oft erst dann zum Thema, wenn sich Schimmel breit macht oder die Heizkosten steigen. Dabei erweist sich die Kellerdämmung als relativ kostengünstige Sanierungsmaßnahme für Hauseigentümer, um sowohl die Energiekosten zu senken als auch die Wohnqualität zu verbessern:
Um möglichst risikolos von KI-Anwendungen profitieren zu können, bereitet die EU zukunftsweisende Richtlinien vor. Worauf können sich KMUs schon jetzt einstellen, wenn das europäische Gesetz für Künstliche Intelligenz 2026 in Kraft treten könnte? Mit dieser spannenden Frage beschäftigen wir uns in unserem nächsten September-Beitrag.
Sie haben noch Fragen zur Kellerdämmung und Ihren Fördermöglichkeiten? Auch wenn Sie mehr über die Mitgliedschaft in der Energiegemeinschaft erfahren möchten, freuen wir uns, Ihnen weiterhelfen zu können.